Wie du deine Website für die Besucher konzipierst, statt für dich selbst

Kategorie: Beiträge
Website Konzeption

Aufbau der Website & Startseite

Wenn ich für Kunden deren aktuelle Website analysiere fällt oft auf, dass diese nicht wirklich für die eigentlichen Besucher konzipiert wurde.

Meist sind die Inhalte zu sehen, die der Auftraggeber dort haben möchte. Sollte doch auch so sein, denkst du?!

Klar sollten die Dinge dort zu sehen sein, das Unternehmen präsentieren möchte. Aber nur, wenn diese auch für die Besucher wichtig und interessant sind.

4 Fragen, die sich deine Websitebesucher stellen

Jeder, der eine Website besucht, stellt sich 4 Fragen. Oft natürlich unterbewusst.

  1. Worum geht es hier?
  2. Wie lautet das Angebot dieser Website?
  3. Warum soll ich hierbleiben und nicht zur nächsten Website gehen?
  4. Was kann ich hier tun?

Diese Fragen sollte sich jeder Besucher möglichst auf den ersten Blick und ohne viel Mühe beantworten können.

Was bedeutet ohne viel Mühe? Ohne viel nachzudenken.

Im besten Fall liefert die Startseite Antworten auf alle diese Fragen. Diese sehen die User nämlich wie eine Art „Ankerpunkt“. Die Startseite hilft beim Zurechtfinden und Überblicken des gesamten Angebots.

Vorteil: Wenn es dir leicht fällt alle Fragen direkt zu beantworten, ist die Positionierung deines Unternehmens schon sehr klar.
Du solltest immer bedenken, dass dein Angebot für außenstehende ggf. nicht so klar ist wie für dich. Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll sich diese Fragen auch regelmäßig selbst zu stellen.

So sehen außenstehende dein Unternehmen

..zumindest, wenn sie es nur über deine Website kennenlernen.

Die Navigation, also das Menü auf deiner Website, sagt viel mehr aus als du vielleicht denkst. Sie sagt dem Besucher was er auf der Website vorfindet – der Inhalt wird dadurch gegliedert.

Außerdem sagt sie dem User, wie der die Website benutzen soll. Damit gibt sie also auch Prioritäten vor.

All das tut die Navigation, ohne dass du dir darüber Gedanken machst.

Aber Achtung: machst du dir keine Gedanken darüber, sendest du schnell falsche Signale darüber was für dein Unternehmen wichtig ist und was nicht.

Dir selbst ist natürlich klar, welche Dienstleistung dein Unternehmen besonders macht. Du weißt auch, warum du darin besser bist als deine Konkurrenz.
Diese Vorwissen trübt aber häufig deinen Blick. Es fällt dir schwer festzustellen ob Dienstleistung und USPs für außenstehende wirklich leicht verständlich präsentiert werden.

Versuche das Menü deiner Website als Wegweiser zu verstehen.

Drei bis vier Elemente, die deine Website enthalten sollte

Wir haben gelernt, wie wir uns am effizientesten durch das Internet bewegen können. Deshalb erwarten wir bestimmte Elemente auf jeder Website:

Wireframe der wichtigen Website-Elemente

1. Name / Logo
Häufig landen wir über Links aus Suchmaschinen oder Social Media auf Unterseiten und surfen nicht direkt zur Startseite der Website. Daher wollen wir auf den ersten Blick (am liebsten links oben) sehen wo wir sind.

2. Menü
Gestern habe ich darüber geschrieben, wie wichtig das Menü ist. Es dient als Gliederung, die schnell erkennen lässt worum es auf der Website geht und wie die Themen gewichtet sind. Das hilft dabei schnell einen guten Überblick zu bekommen.

3. Utilities / Werkzeuge
Je nach Website erwarten wir bestimmte Funktionen oder Formulare. Auf E-Commerce Seiten sind das z.B. der Warenkorb und das Benutzerkonto.

opt. 4️. Suchfunktion
Einige Nutzer wollen sich gar nicht die Mühe machen und sich durch das Menü klicken – sie geben den gewünschten Begriff sofort in die Suche ein.
Vor allem umfangreichere Seiten mit Content- oder Produktschwerpunkt sollten diese Funktion auch anbieten.

Außnahme: Bei Formularen (Kontaktformular, Checkout etc.) können solche Elemente eher ablenken. Dort macht es oft Sinn diese auszublenden. Das sorgt dann auch für eine geringere Absprungquote.

Was will ich damit sagen?
Verwirre deine Besucher nicht, indem du versucht möglichst kreative oder neue Elemente zu erfinden. Halte dich auch bei der Anordnung an erprobte Konventionen – niemand möchte sich die Mühe machen dein Menü zu suchen..

Wozu eigentlich eine Startseite?

Heutzutage kommen die wenigsten Besucher direkt über die Startseite auf deine Website. Meist landen sie über einen Link aus den Suchergebnissen oder Social Media auf irgendeiner Unterseite. Das kann dein Blog sein oder eine Beschreibung deiner Leistungen.

Wozu sich also noch groß Mühe bei der Startseite geben?

Wer zum ersten Mal auf deiner Website landet, der will auch erfahren „wo er überhaupt ist“. Daher ist der zweite Klick oft auf die Startseite – man will sich einen Überblick verschaffen.

Das heißt also: Die Homepage (oder Startseite) der Website ist nur noch selten die erste Anlaufstelle auf deiner Website. Aber sie wird sehr häufig direkt als zweites besucht.

Daher solltest du deine Startseite regelmäßig pflegen und überprüfen ob die Inhalte noch aktuell sind. Denk daran: über deine Startseite baust du Vertrauen zu neuen Besuchern auf.

Design für unaufmerksame Besucher

Klar, du setzt dich intensiv mit deiner Website auseinander – sie repräsentiert ja schließlich dein Unternehmen.

Allerdings solltest du nicht davon ausgehen, dass auch die Besucher sich jedes kleinste Detail anschauen – im Gegenteil!

Mit 180 km/h an der Headline vorbei

Websitebesucher sind fast immer in Eile und haben wenig Interesse daran sich tiefgründig irgendwo einzulesen.

Aus dem Grund solltest du versuchen dein Design und deine Inhalte so zu konzipieren, dass sie auch auf einem Schild an der Autobahn funktionieren würden.

Designe zum Überfliegen, nicht zum Lesen. Besucher sollten sofort wissen worum es geht.

  • nutze Konventionen – ordne Elemente so an wie der Besucher sie erwartet
  • erzeuge effektive visuelle Hierarchien
  • teile die Seiten in klar definierte Bereiche auf
  • lass keinen Zweifel aufkommen, welche Elemente klickbar sind und welche nicht

Natürlich lesen manche Besucher bestimmte Abschnitte sehr intensiv. Ich möchte dich gar nicht dazu animieren Inhalte mit geringer Qualität zu liefern, bloß weil sie selten genau studiert werden.
Im Gegenteil: deine Inhalte sollte eine sehr hohe Qualität haben!

Zusätzlich zur hohen Qualität, sollte aber auch die Aufbereitung hochwertig sein. Und dazu gehört auch die Aufbereitung für „überfliegende“ Leser.

Behalte den Vergleich mit dem Schild an der Autobahn im Kopf. Das hilft dir klar formulierte, schnell verständliche Inhalte zu erstellen.

Was du von der Stadt London für deine Website lernen kannst

Inhalte sollten also leicht verständlich verpackt werden. Aber was hast das mit London zu tun?

User deiner Website schätzen es, so wenig wie möglich nachdenken zu müssen.

Im besten Fall ist daher nicht nur auf den ersten Blick ersichtlich, welche Elemente klickbar sind. Der User erkennt auch ganz leicht was nach einem Klick passiert – also wohin der Link führt.

Achte bei Linktexten auf folgendes:

  • kurz: die kleinstmögliche Informationsmenge, die effektiv weiterhilft
  • rechtzeitig: so platziert, dass der User sie findet, wenn er sie braucht
  • nicht zu übersehen: einheitliche Farben für Links

Aber was hat das jetzt mit London zu tun?

Auf den Straßen findest du einen Schriftzug, von wo der Verkehr kommt (look left / look right). Diese Info erfüllt alle meine 3 Kriterien von oben, oder?

Fazit – das solltest du im Hinterkopf behalten:

Du selbst kennst dein Unternehmen und deine Dienstleistung natürlich sehr genau. Daher ist das Angebot auf deiner Website für dich selbst auch leicht versändlich.

Allerdings kann es für außenstehende, branchenfremde, Personen schwierig sein, dein Angebot zu verstehen.

Überlege dir genau welche Informationen für deinen Besucher wichtig sind und wann er diese braucht. Außerdem sollten diese so leicht verständlich wie möglich aufbereitet werden.
Behalte das Beispiel mit dem Schild an der Autobahn im Hinterkopf.

Denke außerdem daran, dass die Anordnung deines Menüs die einzelnen Seiten auch gleichzeitig unterschiedlich gewichtet.

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